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Das Panorama Hotel Lohme besteht aus dem Haupthaus und verschiedenen
Gästehäusern. Darunter befinden sich die besten und
traditionsreichsten Lagen des ältesten Rügener Seebades. Schon 1855
wurde Lohme als erstes Rügener Seebad anerkannt. Autorisierte Quelle
ist die Festschrift des kaiserlichen Gesundheitsamtes in Berlin unter
Leitung von Robert Koch anläßlich der Weltausstellung im Jahre 1900
in Paris, wo alle deutschen Seebäder, Heil- und Luftkurorte
aufgeführt wurden. Lohme ist ein Ursprungsort der Romantik, 2005
feiert es sein 150 jähriges Jubiläum. Aus Pietät und Liebe zur
Geschichte und zum unwiederbringlichen Charme der alten Bäderkultur
wurde die alte Tradition der organischen Entstehung der touristischen
Infrastruktur in Lohme beibehalten: die Zusammenfassung verschiedener
Häuser zu einem Hotel.
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Strandhotel Ostseebad Lohme (Haupthaus)
Zu unserem Haupthaus heißt es im Ortsprospekt von 1913: „Haus
ersten Ranges. Ältestes am Platze. Beste Lage im Orte. Schattige
Balkons und Veranden am hohen Ufer mit günstig umfassendem Blick auf
das Meer, Arkona und Hiddensee. Sonnen-Auf- und Untergang vom Hotel
prachtvoll sichtbar. Landungsbrücke unterhalb des Hotels.“
Erbaut wurde es in den 1850er Jahren von dem visionären Dorfschulzen
Hagemeister, dem Lohme auch die Ernennung zum ersten Rügener
Seebad verdankt. Aus dankbarer Anerkennung habe ich das Hotel nach ihm
benannt. Bei genauem Hinsehen erkennt man deutlich die organische
Entstehungsgeschichte. Die Lage auf einem Vorsprung der Kreideküste
kann als atemberaubend bezeichnet werden.
Die Gründerzeit schenkte dem Haus einen großzügigen Restaurant-Saal
und eine typische Ostsee-Veranda. Auf der Seeterrasse oder der Veranda
stellte Theodor Fontane den berühmten Vergleich mit Sorrent an (siehe
Stimmen der Dichter). Der Blick auf die Küstenlinie, das berühmte
Kap Arkona,dahinter den Dornbusch von Hiddensee (wo Hauptmann
residierte), die schönsten Sonnenuntergänge der Insel und in der
Dunkelheit auf die Leuchttürme von Kap Arkona und von Hiddensee sind
legendär.
Im Jahr 1994 wurde das Haus vollständig modernisiert, aufgrund des
Fachwerks sind die Doppelzimmer landseitig klein geraten, aber sehr
romantisch. Die Ausstattung ist klassisch modern in hellem Kirschholz.
Die Bäder sind vollständig ausgestattet bis zum Schminkspiegel.
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Schauen wir zunächst wieder in den Lohmer Ortsprospekt von 1913, der
mir übrigens von Herrn Kaskel geschenkt wurde. Ein Nachfahre der
Gründerfamilie der Dresdener Bank, die nie Ihre Villa in Lohme bauen
konnte. Das 20ste Jahrhundert ließ es nicht zu, aber vielleicht bald?
Wir lesen: „Haus 1. Ranges. Schönste Lage im Ort.
Größtes, komfortables, der Neuzeit entsprechendes Haus im Orte.
Direkt am Ufer gelegen, von den Balkonen und Veranden Sonnen-Auf- und
Untergang prachtvoll sichtbar...“
Das alte Greys Hotel lag direkt neben dem heutigen Haupthaus, nur
durch den mittlerweile schönsten Hotelparkplatz Deutschlands davon
getrennt, hinter einer Uferschlucht. Einst wurde es von einem der
zahlreichen umtriebigen Schotten des 18ten und 19ten Jahrhunderts
erbaut. Es war das zweitälteste und das größte Hotel von Lohme.
Auch Bettina von Arnim logierte hier einst. Im Jahr 1918 wurde der
größte Teil des 184 Betten fassenden Hotels ein Raub der Flammen -
so erging es vielen Hotels in Lohme. Die wirtschaftliche Not hat wohl
viele Menschen auf den Pfaden des Rechts straucheln lassen.
Im Jahr 1998 wurde das Restgemäuer des ehrwürdigen Greys Hotel als
Gästehaus zu neuem Leben erweckt. Heuer hat es nur noch zehn Zimmer,
aber was für welche. Jedes einzelne hat die Interior-Designerin
Susanne Schneider nach einem eigenen Thema liebevoll gestaltet.
Alle Zimmer haben Fenstertüren, vor denen sich als französischer
Balkon eine filigrane Metallbrüstung findet, so wird das ganze Zimmer
zur Loggia.
Sie schauen hinaus auf einen idyllischen Ufergarten, gesäumt von
einer alten Feldsteinmauer, weiter über eine Schlucht (sommers voller
Schwalben), zwischen hohen Buchen, Ahorn und Wildkirschen auf die
freie See und das Kap Arkona. Wenn Sie hinaustreten, sind Sie fast
schon im Nationalpark. 90 Meter vielleicht. Der Nationalpark ist
nämlich zu klein, weshalb die Ranger ihre Grenzschilder bei Nacht
nach Art der Indianer in den Ort trugen. Aber fast schon bin ich mit
meinen Freunden vom Nationalpark versöhnt, ein bißchen großzügiger
müßten Sie noch werden. Und die Wanderwege ein bißchen
kultivierter, vielleicht mit Wasserrinnen, daß sie im Winter nicht
vermatschen.
Ein
Gang durch Greys Hotel |
In den 30er Jahren kam ein weiterer illustrer Zeitgenosse nach Lohme.
Der alte Chefkoch des berühmeten Berliner Adlon-Hotels. Für seinen
Unruhestand baute er sich eine Villa an der schönsten Hanglage im
Ort, das Steilufer war ja schon belegt. Von hier hat man den
umfassendsten Blick über die See und den ganzen Ort.
1997 wurde auf den Grundmauern dieser Villa ein Appartementhaus
errichtet. Die fünf Appartements sind großzügig, voll Luft und
Licht, haben alle einen Holzbalkon, eins sogar zwei, und bieten den
Blick, den der alte Chefkoch vom Adlon so liebte. Übrigens im
Restaurant unseres Bürgermeisters gibt es die 1900 Silvester-Bowle
vom Kempinski Berlin, dort hatte der alte Joksch vorher gearbeitet.
Bis heute wird das Rezept leider eifersüchtig gehütet.
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Mit diesem Haus verbindet sich meine schönste Geschichte.
Ursprünglich befand sich hier das herrschaftliche Fuhrgeschäft
Wilhelm Bohse, wo auch Zimmer vermietet wurden. Hernach baute hier der
technische Direktor der Schirmfabrik Karl-Marx-Stadt ein Ferienheim.
Der heißt Harald Harzendorf und ist ein feiner Kerl, ebenso wie seine
liebe Frau. 1991 bereitete er den Verkauf an die Arbeitgeber seines
Sohns im Westen vor, wir lernten uns kennen und er fragte mich, ob ich
die Zimmer nicht bräuchte. Er fand, meine Existenzgründung und der
Nutzen für den Ort und die Gäste seien wichtiger. Ihm zu Ehren
heißt es Haus Harzendorf.
Im Jahr 1994 wurde das Ferienheim radikal umgebaut, aus 12 Zimmern
wurden 8. Sie sind großzügig, modern, licht, ruhig und in Vor- und
Nachsaison preisgünstig, weil sie keinen Seeblick bieten, aber den
hat man ja zur Genüge im Hotel. Und die Treppe zum Hafen ist nur 50m
entfernt.
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Das größte Appartement des Hotels steht auf den Grundmauern des
ehemaligen Pferdestalls und diente den Gästen der Schirmfabrik als
Eß- und Aufenthaltsraum.Es ist im offenen amerikanischen Pantrystil
eingerichtet. Der Boden ist aus Eichenparkett und im Küchenbereich
aus Steinfliesen. Alles ist großzügig und sehr geräumig.
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Weitere Informationen:
Ausstattung
der Zimmer und Preise
Ein
Gang durch Greys Hotel |
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