»Die Entdeckung eines neuen Gerichts macht
die Menschheit glücklicher
als die Entdeckung eines neuen Sterns«
Anthelme Brillat-Savarin
Liebe Gäste,
der berühmteste Geschmackswissenschaftler der Welt, der Franzose
Anthelme Brillat-Savarin, schrieb diesen Satz in seinem Werk
»Physiologie des Geschmacks«. Das Essen ist aber auch wichtiger
als die Sternerkundung und wie unleidlich so manch einer unserer
Zeitgenossen werden kann, wenn's nicht stimmt, weiß wohl ein jeder.
Umgekehrt natürlich genauso.
Heute haben wir das unverdiente Glück, gleichsam wie Zwerge auf
den Riesenschultern der Tradition, alle Küchen der Welt kosten zu
dürfen, auf unseren Reisen und auch in Deutschland selbst. Die
neuesten Trends sind Regionalisierung und Cross-over, womit die
beiden Gegenpole gekennzeichnet sind. Essen aus der Region nach
ursprünglichen Rezepten und mit regionalen Produkten und
andererseits die kreative Mischung der Weltküchen.
Natürlich besteht eine gute Restauration nicht nur aus einer guten
Küche und einem guten Keller, obwohl das schon eine fortgesetzte,
nie nachlassende und anstrengende Sache ist. Vielmehr kommt es für
das Wohlgefühl auf den stimmigen Gesamteindruck an.
Zuerst betreten Sie unseren kleinen Speisesaal »Il Sorrentino«,
fröhlich, leicht, mediterran mit goldgelbem Eichenstabparkett
(alt), Kassettendecke in Champagnerton, Flügel,
filigran-schmiedeeisernen Regalen und Anstelltischen für
Produktpräsentationen, Stühle mit verschiedenfarbigen Hussen,
viele Pflanzen, frische Zweige, Kräutertöpfe. Sie hören
ausgesucht stimmungsvolle Musik (swingender Jazz, sanfte Klassik,
melodischer Pop und Evergreens), dann nehmen Sie den atemberaubenden
Blick auf die Natur wahr: die See, die Küstenlinie, die Halbinsel
von Kap Arkona.
Sie gehen weiter in unsere Fontane-Veranda, hier tut sich
Ihnen ein faszinierendes Panorama auf. Kirchturmhoch über der
Ostsee geht der Blick über den Hangwald auf die See, den Horizont,
die Steilküste und auf die Halbinsel von Kap Arkona. Arnold Ruge,
berühmter Lohmer, 1848er Paulskirchenabgeordneter, beschrieb das
Kap Arkona als langgestreckte Sphinx. Theodor von Fontane traf sich
auf dieser Veranda mit Möllhausen dem berühmten Amerikareisenden
des 19ten Jahrhunderts, von dem Karl May seine Kenntnisse bezog, der
ein Lohmer Stammgast war und den Fontane wegen dessen
Ortskenntnissen für seinen Rügenroman Effi Briest aufsuchte. Hier
tat Fontane auch den berühmten Sorrentvergleich, »daß mich die
ganze Szenerie von Lohme und Arkona beständig an Sorrent
erinnerte«.
Treten Sie dann auf die Arkonablick-Terrasse hinaus, haben
Sie das Gefühl auf dem Balkon von Rügen zu sein und sind geneigt
dem MERIAN zuzustimmen, der dem Restaurant die schönste Lage
Rügens zuerkennt. Während der Sommermonate können Sie die
legendären Sonnenuntergänge über Kap Arkona bewundern, um
deretwillen Lohme berühmt ist und das erste Rügener Seebad (1855)
wurde.
Wenn dann noch ein Segelschiff am Horizont vorüberzieht und
leise The Summerwind von Frank Sinatra oder La mer
von Charles Trenet an
Ihr Ohr dringt, scheint die Ahnung von Glück auf.
Ihr
Matthias Ogilvie, Hotelier |
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